„Rings um uns hoben sich die Leiber aus dem Stein [...].“ (Peter Weiss Die Ästhetik des Widerstands)
Peter Weiss´ Betrachtung des Pergamon-Altars zu Beginn der Ästhetik des Widerstands verdichtet den Kampf um Macht, um Wissen und um Deutung in einem Gebilde, dem Kunstwerk. Das einen Machtkampf zeigt. Das aus einem Machtgefüge heraus erst entstehen konnte – der Macht der Produktionsmittel. In dessen Rezeption sich Machtkämpfe um Deutungshoheiten fortführen. Der Machtdiskurs prägt jedes Kunstwerk und die Kontexte, in denen es gezeigt wird. Doch tritt er in der Gegenwart selten offen hervor –nur so kann er antiquiert erscheinen. Doch im Umfeld eines konservativ und nationalistisch regulierten Kunst- und Kulturfeldes, im Umfeld einer Politik, die sich selbst inszeniert, sich künstlerisch gibt und „Bilder sprechen lässt“, werden die Machtstrukturen um das Bild anschaulich.
Primär am Beispiel Ungarns nähert und entfernt sich der Essay von dem Begriff der Symbolpolitik und der Politästhetik der Gegenwart. Ein Anlass: Die Erzählerin wurde im Rahmen einer politischen Inszenierung mit einem Bildschirm und bewegten Bildern in einen Fahrstuhl gesperrt. Eine These: Politische Ästhetik produziert fesselnde Bilder. Schließlich eine Frage zur Anleitung des Experiments: Was produziert Kunst?