Am 2. November um 19 Uhr findet in LIA Leipzig International Art Programme ein Künstlergespräch und eine Diskussion mit Oleg Kulik, Vertreter radikaler Performance-Kunst im sowjetischen und postsowjetischen Russland, statt. Seine langjährige Kritik am Anthropo- und Logozentrismus fand ihren Ausdruck in kontroversen und radikalen Aktionen, die für viel Diskussion und einige Skandale sorgten. Bekannt als der „Hund-Mann“, wollte Kulik in den 1990ern „das Andere“ (den Osten) für den Westen nicht repräsentieren. So provozierte er im Ausstellungsprojekt "Interpol" (1996), das ein Künstlernetzwerk zwischen Osten und Westen aufbauen sollte, das Publikum als ein "russischer", schlecht erzogener Hund. Er krönte später Kühe, Schweine und Hunde zu seinen Alter Ego bzw. Alter Aegis. Seiner Kritik muss sich auch und vor allem die zeitgenössische Kunst unterziehen, die aus seiner Sicht ihr Potential nicht ausschöpft und oft opportunistisch oder kapitalistisch handelt. So lehnt er Worte und Ästhetik ab und appelliert an „alles, was lebt und atmet, [...] um die unterdrückte Stimme der Natur, auch in uns selbst, zu hören […]“. (Oleg Kulik)
Zu seinen Nachfolgern in der heutigen russländischen Kunstszene zählen z.B. die KünstlerInnengruppen "Voina" und "Bombily". In seinen letzten Arbeiten geht es dem Künstler um die Beziehung zwischen Kunst und Religion.

Oleg Kulik was born in Kiev in 1961. He lives and works in Moscow. He graduated from the Kiev Art School in 1979, then Kiev Geological Survey College in 1982 and was awarded a Berlin scholarship by the Berlin Senate in 1996. Kulik has exhibited in various group and solo shows internationally including Deep into Russia, Galleria Pack, Milan (2010), New Sermon, Photos and Videos of Performances 1993–2003, Rabouan-Moussion Gallery, Paris (2008), Oleg Kulik, Chronicle 1987-2007, retrospective exhibition, Central House of Artist, Moscow (2007), Russia Performing Bodies, Tate Modern, London (2000). He has also performed internationally at galleries such as Muzej Suvremene Umjetnosti , Zagreb, Hamburger Bahnhof, Berlin and Tate Modern, London.